Willi Heinrich, geboren am 9.8.1920 in Heidelberg. Besuch der Volksschule 1926–1934 in Karlsruhe, dann der Handelsschule 1934–1937, ebenfalls in Karlsruhe. Anschließend ein Jahr kaufmännischer Angestellter. 1938 eingezogen zum Arbeitsdienst, 1939 zur Wehrmacht. Wehrdienst 1939 zuerst in Heilbronn, später in Pribram in der annektierten Tschechoslowakei. Ausbildung als Funker. 1941 bis zur Kapitulation im Mai 1945 Einsatz bei einer Jägerdivision in Russland (fünfmal verwundet). Nach der Heimkehr 1946 Übernahme der kommissarischen Leitung eines Einzelhandelsgeschäfts in Karlsruhe, danach wiederum kaufmännischer Angestellter bis 1954. 1955, nach dem Erfolg des Romans „Das geduldige Fleisch“, freier Schriftsteller; im gleichen Jahr Heirat. 1957 Übersiedlung nach Baden-Baden, von dort 1962 nach Bühlertal, dann Bühl-Neusatz, schließlich, 1986, nach Karlsruhe. Willi Heinrich starb am 12.7.2005 in einem Seniorenheim in Dobel.
* 9. August 1920
† 12. Juli 2005
von Heinz Puknus
Essay
Den Anfang von Willi Heinrichs Werk bildeten Romane vom Krieg – Versuche, der traumatischen Erfahrungen von vier Frontjahren Herr zu werden: „Ich war jahrelang buchstäblich blockiert, bis ich, 1951 etwa, eines Tages das Loch in der Mauer fand.“ Schreibversuche hatte es schon vorher gegeben, aber nun schrieb Heinrich, sich von unerträglicher Erinnerungslast befreiend, in einem ganz elementaren Sinne aus Notwendigkeit. Es entstand „Das geduldige Fleisch“, der erste Roman, der ...